Embryotransfer

Nach der Befruchtung der Eizelle können sich die daraus entstandenen Embryonen bis zu sechs Tage in unserem Labor weiterentwickeln. Der Zeitpunkt des Embryotransfers wird individuell entschieden, wird aber in der Regel am zweiten, dritten, vierten oder fünften Tag nach der Punktion durchgeführt. Der Transfer erfolgt mit einem weichen Kunststoffkatheter. Normalerweise wird 1 Embryo eingesetzt, in Ausnahmefällen 2 Embryonen.

In manchen Fällen (z.B. Überstimulation, Adenomyose, Grunderkrankungen) können die Embryonen zunächst alle kryokonserviert werden ("freeze all"). Zu einem späteren Zeitpunkt können sie dann einzeln aufgetaut und transferiert werden. Das gleiche gilt für "überzählige" Embryonen, die nicht alle gleichzeitig beim Embryotransfer übertragen werden können.

Embryotransfer im Kryozyklus

Soll ein kryokonservierter Embryo in die Gebärmutterhöhle übertragen werden, so gibt es 3 Möglichkeiten, wie die Gebärmutterschleimhaut darauf vorbereitet werden kann. Welche der drei Methoden gewählt wird, wird individuell entschieden. Die Schwangerschaftschancen sind prinzipiell bei allen drei Methoden vergleichbar.

  • Natürlicher Zyklus: Bei Patientinnen mit regelmäßigen Zyklen kann der Embryotransfer im natürlichen Zyklus erfolgen. In diesem Fall werden Kontrollen mit Ultraschall und Laborwerten durchgeführt, um den optimalen Zeitpunkt festzulegen. Dann wird der Eisprung ausgelöst und ein Gelbkörperhormon zur optimalen Vorbereitung der Schleimhaut verabreicht. Eine Woche nach dem Auslösen des Eisprungs wird der Embryo eingesetzt.
  • Stimulierter Zyklus: Bei Patientinnen mit unregelmäßigen Zyklen oder Fehlen des Eisprungs kann eine leichte hormonelle Stimulation der Ovarien mit Gonadotropinen erfolgen. Mittels Ultraschall- und Laborkontrollen wird dann der optimale Zeitpunkt festgelegt, um den Eisprung auszulösen. Anschließend wird zur optimalen Vorbereitung der Schleimhaut ein Gelbkörperhormon verabreicht. Eine Woche nach dem Auslösen des Eisprungs wird der Embryo eingesetzt.
  • Künstlicher Zyklus: Bei Patientinnen mit unregelmäßigen Zyklen oder zur besseren Planbarkeit können Östrogene verabreicht werden, welche den eigenen Eisprung unterdrücken und zugleich zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut führen. Hat diese eine ausreichende Dicke erreicht, wird zusätzlich ein Gelbkörperhormon verabreicht. Fünf Tage nach Start des Gelbkörperhormons wird der Embryo eingesetzt.